„Damit wäre Leipzig einmal mehr als ein Ort bestätigt, an dem tierärztliche Ausbildung auf hohem europäischem Niveau betrieben wird – zum Wohle der Studierenden, der Wissenschaft und letztlich natürlich auch der Tiere“, sagt Dekan Prof. Dr. Dr. Thomas Vahlenkamp. Besonders beeindruckt war die Gutachter:innen-Gruppe von der Qualität der Lehre, insbesondere dem Kleingruppenunterricht, der disziplinenübergreifenden, fokusbasierten Lehre und der Einbindung von Studierenden in Forschungstätigkeiten über die Projektarbeiten. Auch wurde die gerätetechnische Ausstattung der Kliniken der Fakultät, zum Beispiel im Bereich der Bildgebung, die Lehrausstattung im Bereich der Lebensmittelhygiene und die zunehmende Nutzung von Plastinaten in der Lehre der Anatomie und Pathologie positiv herausgestellt. Die freundliche, wertschätzende Atmosphäre an der Fakultät allgemein und die Begeisterung der Studierenden für ihren angestrebten Beruf war auch für die Gutachter:innen-Gruppe spürbar.
Fünf Tage lang hatte das Expert:innenteam geprüft, ob der Leipziger Studiengang Tiermedizin die hohen Standards der EAEVE an Lehre und Forschung erfüllt. Die europäische Vereinigung der veterinärmedizinischen Bildungsstätten evaluiert regelmäßig ihre Hochschulen und Fakultäten. Grundlage ist neben den Standards für Qualitätssicherung im Europäischen Hochschulraum insbesondere die EU-Richtlinie 2005/36, die Mindestanforderungen an die tierärztliche Ausbildung definiert. Die Überprüfung erfolgt im sogenannten Peer-Review-Verfahren – also durch Fachleute aus anderen europäischen Hochschulen.
Viele Neuerungen seit 2018
Die letzte Visitation in Leipzig fand 2018 statt. Seitdem hat sich an der Fakultät vieles weiterentwickelt – inhaltlich, infrastrukturell und organisatorisch. Ein zentrales Projekt der Fakultät, das zusammen mit dem Baudezernat der Universität und dem Staatsbetrieb für Immobilien und Baumanagement intensiv vorangetrieben wird, ist die Planung für die grundhafte Sanierung des Instituts für Veterinär-Pathologie und den Neubau des Instituts für Parasitologie. Daneben wird an verschiedenen notwendigen Infrastrukturprojekten gearbeitet. Basierend auf dem Feedback zu der letzten Visitation und Änderungen in den Standards der Akkreditierung wurden verpflichtende Didaktikfortbildungen für die in die Lehre involvierten wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Mitarbeitenden etabliert, Verbesserungen im Bereich Biosecurity erarbeitet und umgesetzt. Ebenso wurde ein externer Beirat mit Vertreter:innen aus der Sächsischen Landestierärztekammer und diversen tierärztlichen Berufszweigen wie dem Öffentlichen Veterinärwesen, der tierärztlichen Praxis, der Wirtschaft und der Wissenschaft sowie dem Leipziger Zoo ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit den anderen deutschen Fakultäten wurde ein Servicecenter für Ausbildungsstätten eingerichtet, um die Organisation und Evaluierung extramuraler Praktika zu verbessern.
Die Veterinärmedizinische Fakultät hat rund 820 Studierende und 446 Mitarbeitende in unterschiedlichen Anstellungsgraden und einer großen Bandbreite von Berufsgruppen, unter anderem Tierpfleger:innen und Tierwirt:innen, Tiermedizinische Fachangestellte und Laborfachkräfte, technische Assistent:innen, wissenschaftliche Mitarbeiter:innen (vorrangig Tierärztinnen und Tierärzte), Professor:innen, Sekretär:innen und Sachbearbeiter:innen für Studium und Finanzen. Die für die Ausbildung der Studierenden notwendigen Kliniken der Fakultät sind zudem ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge für Tierbesitzer:innen in Leipzig, Mitteldeutschland und darüber hinaus.
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