An der Informationsreise nach Polen, organisiert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), nahmen in der vergangenen Woche 20 Mitglieder von Hochschulleitungen aus ganz Deutschland teil. „Es ging um einen differenzierten Blick auf die polnische Hochschullandschaft, und der wurde uns auf jeden Fall ermöglicht“, berichtet Rektorin Obergfell. Sie sei sehr beeindruckt von den besuchten Hochschulen und habe viele interessante Begegnungen gehabt. „In Warschau traf ich sogar einen Wissenschaftler wieder, den ich in der Woche zuvor in Brüssel kennengelernt hatte.“ In der belgischen Hauptstadt hatte Obergfell an einem Treffen der Expertengruppe zu Open Science teilgenommen, in die sie von der Hochschulrektorenkonferenz entsandt wurde.
Die Reise nach Polen im Terminkalender unterzubringen, sei ihr ein großes Anliegen gewesen, sagt die Rektorin. „Die deutsch-französische Freundschaft hat dazu geführt, dass beide Länder zu einem Motor für die europäische Entwicklung geworden sind. Ich denke, es ist wünschenswert, dies trotz aller aktuellen Schwierigkeiten auch mit dem Nachbarland Polen hinzubekommen. Der Schlüssel dafür sind Begegnungen, zum Beispiel in Form von Jugend- und Studierendenaustausch. Die Möglichkeiten dafür möchte ich unbedingt stärken. Darüber hinaus ist natürlich auch im Bereich der Forschungskooperationen noch Luft nach oben.“
Vielfältige Kooperationen mit polnischen Partnern
Rektorin Obergfell besuchte abseits des DAAD-Programms auch das Verbindungsbüro des Freistaats Sachsen in Wrocław (Breslau). Sie tauschte sich mit Büroleiter Thomas Guddat über die Kooperationen sächsischer und polnischer Wissenschaftler:innen, Unternehmer:innen und Kulturschaffender aus.
Aktuell ist eine Vielzahl von Fächern der Universität Leipzig in den Austausch mit polnischen Partnern eingebunden, insbesondere die Fächer Slawistik, Germanistik, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Global Studies. Der Studiengang „Global Studies“ vergibt mit der Universität Wrocław (Breslau) einen gemeinsamen Studienabschluss, dieselbe Universität ist seit Oktober 2022 Mitglied in der Europäischen Hochschulallianz Arqus, der die Universität Leipzig als Gründungsmitglied angehört. Die Jagiellonian-Universität in Kraków (Krakau) ist wie die Universität Leipzig Mitglied im europäischen Verbund Utrecht Network. Seit 2015 zog es knapp 170 Leipziger Studierende nach Polen, 343 polnische Studierende kamen nach Leipzig.
Vorgestern stand für Rektorin Obergfell gleich die nächste Dienstreise an: Es ging nach Graz zur Eröffnung der Arqus-Jahreskonferenz und zum sogenannten Rectors' Council. Über 300 Vertreter:innen aus Spanien, Deutschland, Frankreich, Irland, Portugal, Italien, Litauen und Polen tauschen sich vom 3. bis 5. April 2023 an der Universität Graz aus, um die Grundlagen für einen Europäischen Campus zu entwerfen.
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