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Vom 2. bis 4. Juli fand die Jahreskonferenz der Europäischen Hochschulallianz Arqus an der Universität Minho in Braga, Portugal, statt. Unter dem Motto „Connecting universities, addressing challenges“ kamen die Rektor:innen und Delegationen aller neun Arqus-Partneruniversitäten sowie Vertreter:innen anderer Allianzen und des Arqus International Advisory Board (IAB) zusammen, um sich zu den aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation sowie gesellschaftliches Engagement abzustimmen.

Die mittlerweile vierte Arqus Jahreskonferenz war eingebunden in die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Universität Minho. Ziel der alljährlichen Zusammenkunft der Arqus-Gemeinschaft war es, den Austausch innerhalb der Allianz sowie mit anderen europäischen Universitäten und Hochschuleinrichtungen zu intensivieren und Synergien auszubauen. Dafür bot die Konferenz ein vielfältiges Programm aus Plenarsitzungen, Arbeitsgruppentreffen, Vernetzungsmöglichkeiten und Preisverleihungen für herausragende Initiativen innerhalb der Allianz.

Am Eröffnungstag führte Rektorin Eva Inés Obergfell durch eine Plenarsitzung zur Rolle der Universitäten als Zufluchtsorte in schwierigen Zeiten. In ihrer Moderation erinnerte sie daran, dass die Universität Leipzig selbst im Jahr 1409 von geflüchteten Studierenden und Gelehrten gegründet wurde, die vor Diskriminierung an der Karls-Universität in Prag geflohen waren und in Leipzig das intellektuelle Fundament der Universität legten. In den vergangenen mehr als 600 Jahren habe sich dies als Glücksfall für Leipzig und die Region erwiesen, so Rektorin Obergfell.

Universitäten haben die Verantwortung, Vielfalt und Toleranz zu fördern, indem sie die Meinungs- und Redefreiheit vorantreiben und Forschung fördern, die nicht durch politische Zwänge eingeschränkt wird.

Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell

„Universitäten haben eine lange Tradition der Integration von gefährdeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und profitieren von deren intellektuellem Einfluss. Darüber hinaus haben Universitäten eine große gesellschaftliche Verantwortung, Konflikte und ungerechte Strukturen in der Welt aufzudecken. Sie haben die Verantwortung, Vielfalt und Toleranz zu fördern, indem sie die Meinungs- und Redefreiheit vorantreiben und Forschung fördern, die nicht durch politische Zwänge eingeschränkt wird.“

Die Sitzung wurde mit einer Grundsatzrede von Gemma Irvine, Co-Vorsitzende von Scholars at Risk Maynooth und Vizepräsidentin für Gleichstellung und Vielfalt an der Universität Maynooth (Irland), eröffnet. In ihrem Beitrag betonte Irvine die Schlüsselrolle der Universitäten bei der Verhinderung von Diskriminierung und dem Schutz der Menschenrechte, wobei jede:r Einzelne Verantwortung für ein diskriminierungsfreies Miteinander trage. Zudem stellte sie die „Exzellenz im Exil“-Initiativen heraus, mit denen die Universität Maynooth geflüchtete und asylsuchende Menschen aktiv unterstützt: „Wir alle haben eine Verantwortung gegenüber unseren Kolleg:innen im Hochschulsystem auf der ganzen Welt. Wenn jemand ihre akademische Freiheit angreift, greift er unsere akademische Freiheit an."

Die Veranstaltung verdeutlichte erneut das Engagement der akademischen Gemeinschaft und deren gesellschaftliche Verantwortung für den Schutz der Rechte aller ihrer Mitglieder. Die Aufzeichnungen der Plenarsitzungen ist auf dem YouTube-Kanal der Arqus Allianz abrufbar. 

Zum Abschluss der Konferenz lud Prof. Dr. Matthias Middell, Prorektor für Campusentwicklung: Kooperation und Internationalisierung die Arqus-Partner:innen zur Jahreskonferenz 2025 nach Leipzig ein.

 

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