Was haben Sie studiert – und wo?
Für mich hat sich ein Kreis geschlossen: Ich habe in Leipzig Meteorologie studiert.
Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beruflichen Stationen?
In meiner Dissertation an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz habe ich mittels flugzeuggetragener passiver Strahlungsmessungen untersucht, welchen Einfluss die Form von Eispartikeln auf die Eigenschaften von Zirruswolken hat. Danach bin ich von passiver auf aktive Fernerkundung „umgestiegen“ und habe als Postdoc an der McGill Universität in Montreal, Kanada, geforscht, was man mittels Wolkenradarmessungen über die Dynamik von Eiswolken lernen kann. Anschließend ging es für mich wieder zurück nach Leipzig. Zuerst habe ich drei Jahre lang am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) untersucht, wie man aus Wolkenradarmessungen Informationen über Mischphasenwolken, in denen Eiskristalle und unterkühltes Flüssigwasser koexistieren, ableiten kann. Von April 2018 bis Juni 2024 war ich dann Juniorprofessorin am Leipziger Institut für Meteorologie (LIM) der Universität Leipzig, wo ich nun auch weiterforsche.
Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?
Mich faszinieren Wolken in ihrer Vielfalt und ich finde es spannend, täglich mehr über sie und ihre Komplexität zu lernen. Der Forschungsschwerpunkt meiner Arbeitsgruppe liegt darauf, bodengebundene synergetische Atmosphärenfernerkundungsinstrumente zu nutzen, um wissenschaftliche Fragestellungen zu den Themen Wolkenentstehung und -entwicklung, sowie Niederschlagsbildung und dem Schicksal von Niederschlag unterhalb von Wolken zu beantworten. Da unsere Messgeräte mobil einsetzbar sind, können wir Wolken in den verschiedensten Regionen der Erde untersuchen, einige unserer Feldmesskampagnen führ(t)en uns dabei in die Arktis, nach Patagonien, die Passatwolkenregion des Atlantiks, sowie die Rocky Mountains der USA, was uns die Erforschung unterschiedlichster Wolkentypen und Niederschlagsarten ermöglicht. Dank der vorhandenen Messgeräte hat sich in den vergangenen Jahren ein weiterer Forschungsschwerpunkt im Bereich erneuerbare Energien aufgetan. Hier erforschen wir beispielsweise, inwiefern sich die Kürzestfristvorhersage der Stromeinspeiseleistung von Windparks verbessern lässt, wenn zusätzliche Windmessungen von Anemometern und Wind-Lidaren mit in die Prognosen einbezogen werden. Des Weiteren sind wir auch daran interessiert, unsere Messgeräte für neuartige Einsätze, zum Beispiel im Bereich der Wechselwirkung von Klimawandel und Biodiversitätsforschung, einzusetzen.
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