Was haben Sie studiert – und über welche Stationen führte Ihr Weg an die Universität Leipzig?
Ich habe in Kiel Diplom-Psychologie studiert und dort von 2007 bis 2010 am Universitätsklinikum promoviert. Danach kam ich für einen Postdoc-Aufenthalt in die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dorothee Saur ans Universitätsklinikum Leipzig. 2013 wurde ich auf die Juniorprofessur für Biologische Psychologie in Kiel berufen. 2015 wechselte ich ans Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig in die Abteilung Neuropsychologie von Prof. Dr. Angela D. Friederici. Ich leitete dort bis 2019 die Forschungsgruppe „Modulation von Sprachnetzwerken“. 2019 wurde ich im Rahmen des Lise-Meitner-Exzellenzprogramms der Max-Planck-Gesellschaft auf eine unabhängige Forschungsgruppenleiterstelle berufen. Es folgte 2022 der Ruf an die Universität Leipzig.
Wo liegen Ihre Forschungsinteressen, was fasziniert Sie daran?
Ich interessiere mich für die Neuroplastizität unseres Gehirns auf der Systemebene. Welche Mechanismen ermöglichen die Anpassung an immer neue Situationen und Herausforderungen? Die enorme Plastizität unseres Gehirns zeigt sich lebenslang beim Lernen neuer Fähigkeiten, als Anpassung an kognitive Abbauprozesse im Alter und nicht zuletzt bei der Erholung nach Schädigungen. Meine Hauptfrage ist, wie Netzwerke in unserem Gehirn diese enorme flexible Anpassung während der kognitiven Verarbeitung ermöglichen. Dabei interessiert mich besonders die Sprache als Schlüsselfunktion der menschlichen Kommunikation. Konkret erforsche ich die Interaktion zwischen Sprachnetzwerken und Netzwerken für kognitive Stützfunktionen mittels Bildgebung und Neurostimulation. Mich fasziniert die Vorstellung, dass ein besseres Verständnis von Interaktionen in unserem Gehirn dazu beitragen kann, die Spracherholung nach Hirnschädigungen zu verbessern.
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