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Wie sich eng miteinander verwandte Sprachen wie Polnisch und Tschechisch gleichzeitig ähneln und unterscheiden, damit beschäftigt sich Dr. Karolina Zuchewicz besonders gerne in ihrer Forschung: Sie ist neue Juniorprofessorin für Westslawische Sprachwissenschaft an der Philologischen Fakultät.

Was haben Sie studiert und über welche Stationen führte Ihr Weg an die Universität Leipzig?

Ich habe zunächst den Kombinationsbachelor Germanistische Linguistik und Skandinavistik/Nordeuropa-Studien an der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin studiert. Danach folgte der Masterabschluss in Linguistik, ebenfalls an der HU. Die Untersuchung grammatischer Phänomene hat mich bereits während der Schule fasziniert; ich hatte das große Glück, diese Leidenschaft zu meinem Beruf machen zu dürfen. Dabei gehörte die Slawistik schon immer zum Kern meiner sprachwissenschaftlichen Expertise und Interessen: Meine Masterarbeit widmet sich dem Zusammenhang zwischen verschiedenen aspektuellen Kategorien im Polnischen, sowohl aus der theoretischen als auch der empirischen Perspektive.

Nach der Promotion an der HU Berlin war ich wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Slawistik und Hungarologie der HU Berlin (Fachgebiet Westslawische Sprachen) und im Anschluss daran Postdoktorandin am Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft in Berlin (Syntax & Lexikon, Untersuchungssprachen Polnisch, Tschechisch, Deutsch), bis ich den Ruf nach Leipzig bekommen habe.

Wo liegen Ihre Forschungsinteressen – und was fasziniert Sie daran?

Meine Forschungsinteressen liegen insbesondere in den Bereichen der deskriptiven, theoretischen und empirischen Morpho-Semantik und Pragmatik. Dabei interessiere ich mich für die Realisierung der dazugehörigen Phänomene in den westslawischen Sprachen Polnisch und Tschechisch, wo ich mich beispielsweise der Morpho-Semantik des grammatischen Aspektes im Vergleich zu ostslawischen Sprachen zuwende.

Ich mag es, herauszufinden, wie sich die miteinander eng verwandten Sprachen gleichzeitig ähneln und unterscheiden; das Erkennen von Systematiken, die diesen Ähnlichkeiten und Unterschieden zugrunde liegen, macht den Umgang mit Sprache zu einem faszinierenden Puzzlespiel.

Außer zum Aspekt habe ich auch zum Zusammenhang zwischen Intonation und Fragetypen im Polnischen gearbeitet; dieser macht deutlich, wie die gesprochene und geschriebene Sprache miteinander interagieren und zu einem System werden. Zu meinen weiteren Interessensgebieten gehören unter anderem auch die Herkunftssprachen.

Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Ich werde in verschiedenen Studiengängen des Instituts für Slavistik unterrichten, mit polonistischem, westslawischem und cross-slawischem Schwerpunkt, aber auch darüber hinaus. Ich freue mich sehr darauf, sowohl mit Lehramts- als auch Nicht-Lehramtsstudierenden zu arbeiten und Lehrveranstaltungen anzubieten, in denen verschiedene Methodologien zum Einsatz kommen.

Meinen Studierenden möchte ich dabei zeigen, wie spannend der Umgang mit Sprache sein kann, wie gut und vielfältig sich gewisse sprachliche Kompetenzen im Bereich der Westslawistik in breiteren Kontexten anwenden lassen und wie wichtig diese Kompetenzen im Kontext der direkten Nachbarschaft zwischen den jeweiligen Ländern sind.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich …

… ein Wendepunkt meiner wissenschaftlichen Karriere, ein Ort voller inspirierender Begegnungen sowie Kooperations- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten.“

Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

Die Welt wird zu einem sicheren und stabilen Ort.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Es ist fast immer viel mehr möglich, als uns auf den ersten Blick erscheint.

Verraten Sie uns bitte noch, wann und wo Sie geboren sind?

Geboren wurde ich 1988 in Zielona Góra.

Vielen Dank!

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