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Extremschwimmer Dr. Joseph Heß von der TU Chemnitz will ab Sonnabend, 11. Juni, innerhalb von 25 Tagen den Rhein von seiner Quelle bis zur Mündung durchschwimmen. Begleitet wird er auf der 1.232 Kilometer langen Strecke auch von einem sportpsychologischen Team der Universität Leipzig.

„Unser Ziel ist es herauszufinden, wie er mit den Belastungen umgehen wird. Wir haben die Hypothese aufgestellt, dass sich Joseph Heß schlechter erholen wird, je länger er unterwegs ist. Ob dies tatsächlich der Fall sein wird, werden wir untersuchen“, so Sportpsychologin Prof. Dr. Anne-Marie Elbe von der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. Schwimmer Dr. Joseph Heß selbst ist Leiter des Transferprojektes „TUClab“ an der Technischen Universität Chemnitz. Er durchschwamm bereits 2017 den deutschen Teil der Elbe: 620 km in 12 Tagen – die Hälfte der nun folgenden Distanz. 2016 erkundete er schwimmend die Straße von Gibraltar. „Er hat uns angesprochen, ob wir ihn wissenschaftlich begleiten möchten. Wir haben ihn bereits in der Vorbereitung sportpsychologisch betreut und ihm einen Werkzeugkasten an die Hand gegeben, damit er die extremen psychischen und physiologischen Belastungen meistern kann“, berichtet Elbe. „Trotz eines Betreuerteams, das ihn vom Land aus und in einem Boot begleitet, ist er die ganze Zeit des Schwimmens auf sich allein gestellt und es braucht eine sehr gute Ausdauer, in jeder Hinsicht.“ So hat das sportpsychologische Team beispielsweise einen Online-Fragebogen programmiert, den der Extremschwimmer jeden Abend ausfüllen wird.

Vorbereitet hat sich der Extremschwimmer unter anderem im Strömungskanal. Im Auge behalten müssen Heß und sein Team unter anderem den ständigen Schiffverkehr, die Fließgeschwindigkeit sowie die Stromschnellen des Flusses, beispielsweise vor dem Rheinfall in Schaffhausen. Und in der Flussmündung sind Ebbe und Flut zu beachten, die weit bis ins Landesinnere zu spüren sind. „Ich werde jeden Tag zwischen acht und zehn Stunden im Fluss kraulen, etwa jede halbe Stunde an einem Begleitboot etwas trinken und mittags eine kurze Pause einlegen“, beschreibt Heß den Verlauf der Tour. 

Neben der TU Chemnitz und der Universität Leipzig begleiten auch Forschende der Hochschule Furtwangen den Extremschwimmer, hierbei steht die Wasserqualität des Rheins im Fokus. Studierende der Hochschule Mittweida drehen eine Doku, die auf Instagram erscheinen soll.

Startschuss ist am 11. Juni an der Rheinquelle im Tomasee in der Schweiz. Am 6. Juli möchte Dr. Joseph Heß um 16 Uhr die Rheinmündung bei Rotterdam erreicht haben.

Die Webseite https://www.rheinschwimmer.de wird fortlaufend über die Rhein-Tour berichten.

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