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Über sogenannte Adhäsions-G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (aGPCRs), eine besondere Familie von Oberflächenrezeptoren, ist bis heute wenig Grundlegendes bekannt. Ein Schlüssel könnte in der Untersuchung von Taufliegen und der Forschungsarbeit von Beatriz Blanco-Redondo liegen. Als eines der vielen internationalen Gesichter der Uni Leipzig untersucht die Gruppenleiterin am Rudolf-Schönheimer-Institut für Biochemie die Wirkungsweise von aGPCRs und spricht im Interview über Ihre Motivation, neues Wissen für die Forschungsgemeinschaft zu ermöglichen.

Name: Beatriz Blanco-Redondo

Geboren in: Barcelona, im: Mai 1985

Das habe ich studiert: Ich habe Biomedizin an der Universität Barcelona studiert und bin dann nach Würzburg gezogen, wo ich meinen Master und die Promotion abgeschlossen habe. Kurz darauf habe ich an der Columbia University (NYC) als Postdoc gearbeitet.

An der Uni Leipzig beschäftigt am: Rudolf-Schönheimer-Institut für Biochemie

Mein aktuelles Forschungsprojekt: Zurzeit charakterisieren wir neu identifizierte Adhäsions-GPCRs in Taufliegen (Drosophila melanogaster).

 

Wo wohnen Sie in Leipzig und wie gefällt es Ihnen?

Ich wohne in der Südvorstadt und mir gefällt es dort sehr gut. Es gibt dort viele Restaurants, Bars und junge Leute und es liegt sehr nah an der Innenstadt.

Warum sind Sie in Leipzig?

Ich bin Gruppenleiterin am Rudolf-Schönheimer-Institut (RSI) für Biochemie in der Gruppe von Prof. Dr. Tobias Langenhan. Ich bin seit September 2017 dabei und wir charakterisieren zurzeit neu identifizierte Adhäsions-G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (aGPCRs) in Taufliegen (Drosophila melanogaster). Wir haben einige Gene, von denen bekannt ist, dass sie einige Merkmale der aGPCRs teilen, und wir versuchen ihre physiologischen Profile in verschiedenen Geweben und Zelltypen zu verstehen und herauszufinden, welchen Signalwegen diese mysteriösen Oberflächenrezeptoren folgen.

Was fasziniert Sie persönlich an diesem Forschungsprojekt? Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit am meisten?

aGPCRs sind an vielen Prozessen beteiligt, aber die meisten von ihnen sind immer noch verwaiste Rezeptoren, was bedeutet, dass kaum etwas über sie bekannt ist (Liganden, Signalwege …). Das macht die Forschung an aGPCRs so faszinierend, denn alles, was man herausfindet, ist neues Wissen für die Forschungsgemeinschaft.

Gibt es etwas, das Ihnen besonders an der Universität und/oder der Stadt Leipzig gefällt?

Alle sind hier sehr nett und gastfreundlich. Ich liebe die Stadt – sie ist zwar groß, aber trotzdem schöner als andere Großstädte wie Berlin oder München, weil hier alles in der Nähe ist.

Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

Im Januar 2022 ist ein wichtiger Forschungsartikel in dem Journal Nature Medicine erschienen, bei dem ich eine der Erstautor:innen bin. Darin beschreiben wir, wie wir im Zusammenhang mit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Labor im Rahmen von klinischen Versuchen umsetzen können. Es ist letzten Endes der größte Traum aller Mediziner:innen und Wissenschaftler:innen, Menschen zu helfen. Auch ich möchte weiterhin Patient:innen helfen und Behandlungen für Krankheiten entwickeln.

Welch Hobbys haben Sie?

Reisen und Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Immer positiv sein und lächeln.

Vielen Dank.

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