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Der Umgang mit Medien, Informationen und Daten prägt viele Debatten in unserer Informationsgesellschaft. Prof. Dr. Boris P. Paal erforscht die dazugehörigen Rechtsgebiete und hat seit Kurzem den neu geschaffenen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Informationsrecht, Daten- und Medienrecht an der Juristenfakultät der Universität Leipzig inne.

Was haben Sie studiert – und wo?

Nach einem Studium Generale an der Universität Tübingen habe ich Rechtswissenschaft an der Universität Konstanz studiert. Im Anschluss habe ich einen Masterabschluss („European and Comparative Law“) an der Universität Oxford erworben. Hieran schlossen sich die Promotion an der Universität Konstanz, das Rechtsreferendariat in Düsseldorf und die Habilitation an der Universität Heidelberg an.

Was waren Ihre wichtigsten beruflichen Stationen?

Bereits kurz vor Abschluss meiner Habilitation wurde ich an die Universität Freiburg berufen, um dort den Lehrstuhl für Zivil- und Wirtschaftsrecht sowie das hiermit verbundene Institut für Medien- und Informationsrecht aufzubauen. Nach zwölf interessanten und abwechslungsreichen Jahren in Freiburg mit verschiedenen Auslandsaufenthalten habe ich zum Sommersemester 2021 den neu geschaffenen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Informationsrecht, Daten- und Medienrecht an der Universität Leipzig übernommen.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?

Daten(schutz)recht, Medienrecht und Informationsrecht sind Schlüsselgebiete für die moderne Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. Einen Schwerpunkt meiner Forschung bildet daher die Systematisierung und Fortentwicklung der diesen Rechtsgebieten zugrundeliegenden Strukturen mit ihren mehrdimensionalen und interdisziplinären Verknüpfungen. Konkret beschäftige ich mich also vor allem auch mit Apple, Google, Facebook, Amazon & Co.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt?

Ein hervorgehobenes Ziel bildet die Erforschung von Datenrecht und Datenökonomie im Zeitalter der Digital- und Informationsgesellschaft unter Einschluss von internationalen Entwicklungen.

Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Eine erfolgreiche und nachhaltige Verankerung von Wissen und Kompetenzen durch die Lehre wird nur gelingen, wenn die Lernenden im Mittelpunkt stehen. In diesem Sinne will ich versuchen, die Studierenden zu motivieren, selbst aktiv zu werden. Inhaltliche Schwerpunkte bilden neben der grundständigen Lehre im Zivilrecht und den Veranstaltungen zu meinen Forschungsgebieten vor allem die von mir initiierten Ausbildungsprogramme „LeADeR“ (Leipziger Ausbildungsprogramm zu Digitalisierung und Recht) und „Legal Clinics Leipzig“ (zu Pro Bono-Rechtsberatung).

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

… als traditionsreiche und forschungsstarke Lehr- und Forschungsstätte in einer ebenso geschichtsträchtigen wie lebendigen Stadt ein wunderbarer Ort für Beruf und Freizeit, Kultur und Begegnungen.

Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

Ich wünsche mir, dass es gelingt, die Lebensbedingungen für alle Menschen möglichst stark zu verbessern. Eine besonders große Herausforderung für die Wissenschaft wird dabei der Umgang mit dem Klimawandel darstellen.

Welche Hobbys haben Sie?

In meiner Freizeit lese ich gerne und treibe Sport (vor allem Tennis, Laufen und Fußball).

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

Mir gefällt das Perikles zugeschriebene Zitat: „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“ Noch kürzer vertraue ich auf: „You cannot keep a good man down.“

Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?

Geboren wurde ich 1974 in Stuttgart.

 

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