Was haben Sie studiert – und wo?
Ich habe Humanmedizin und Japanologie in Heidelberg, Osaka (Japan), Indianapolis und Bloomington (USA) studiert.
Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beruflichen Stationen?
In Heidelberg habe ich meine berufliche Laufbahn zur Fachärztin für Kinderheilkunde mit Schwerpunkt Neonatologie begonnen und absolviert, gefolgt von einem zweijährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Tokio (Japan). Seit 2010 leite ich das Skills und Simulationszentrum LernKlinik Leipzig. Von 2012 bis 2014 war ich in Bern (Schweiz) zum Abschluss des Master of Medical Education und konnte 2015 als Gastprofessorin am Medical Education Development Center an der Universität Gifu (Japan) einen für mich persönlich sehr wichtigen Forschungsaufenthalt absolvieren.
Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet und was sind Ihre Schwerpunkte?
Mich fasziniert, wie das Lernen in den Gesundheitsberufen, vor allem im Medizinstudium, durch den Einsatz von medizinischen Simulatoren aber auch Simulationspersonen, sogenannten „Schauspielpatient:innen“ vertieft und verbessert werden kann. Vor allem die Didaktik in der interprofessionellen Lehre der Medizin, also dem Lernen im Studium miteinander, voneinander und übereinander, ist für mich ein wichtiger Schlüssel für die Verbesserung der Sicherheit von Patient:innen und der Qualität in der Gesundheitsversorgung der Zukunft.
Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?
Ich möchte versuchen, die sehr guten Möglichkeiten an der Medizinischen Fakultät hier in Leipzig zu nutzen, um ein Längsschnittcurriculum zum interprofessionellen Lernen aufzubauen. Dabei sollen alle primärqualifizierenden Studiengänge der Fakultät, aber auch die Medizinische Berufsfachschule des Universitätsklinikums Leipzig mit einbezogen werden. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Curriculums wird die Szenariensimulation in der Medizin sein, wo Studierende und Auszubildende der Gesundheitsberufe, aber auch anderer Fachbereiche wie den Translations- und Erziehungswissenschaften, gemeinsam praktische Lernerfahrungen sammeln. Mein Forschungsziel ist es, den optimalen Einsatz der medizinischen Simulation in diesen Szenarientrainings zu definieren und diese wissenschaftlich zu begleiten.
Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?
Meine gesamte Tätigkeit kreist um die Lehre! Ich möchte Studierenden vermitteln, wie wichtig es ist, im Team zu arbeiten und ihnen dabei helfen, individuell passfähige Strategien zu entwickeln, wie sie in ihrem späteren Berufsleben in den Gesundheitsberufen als hochmotivierte, teamfähige, interprofessionell Orientierte durchstarten können.
Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“
...der Ort wo innovative und fächerübergreifende Lehre groß geschrieben wird.
Antworten Sie gern mit persönlichem Bezug oder allgemein: Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?
Ich wünsche mir einen tiefgreifenden Ausbau und die Stärkung der internationalen Vernetzung in den medizinischen Studiengängen, um so das Verständnis junger Menschen füreinander zu fördern.
Welche Hobbys haben Sie?
Ich singe sehr gerne im Chor, bin begeisterte Gewandhausorchester-Abonnentin, regelmäßige Besucherin der Studierendenklassenkonzerte der Musikhochschule und hoffe, bald wieder die japanische Kalligraphie aufnehmen zu können.
Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?
„Vielleicht gibt es tatsächlich nichts, was ein Mensch, wenn er nur all seine Kräfte auf ein einziges Ziel richtet, nicht fertigbrächte.“
Mori Ogai, japanischer Gelehrter und Schriftsteller (1862-1922)
Verraten Sie uns bitte noch, wann und wo Sie geboren sind?
Im Jahr des Feuerpferdes nach japanischem Tierkreiszeichenkalender, allerdings nicht in Japan, sondern auf Heimaturlaub meiner Eltern in Heidelberg.
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