„Wenn ich fotografiere, bin ich in einer anderen Welt“, sagt die 67-Jährige. Sie habe in ihrem Beruf ihren Traum leben können. Schon frühzeitig wusste die Leipzigerin, dass sie Fotografin werden möchte. Schuld daran waren die Sommerferien in einem Ferienlager, die ihr nicht wirklich gefallen haben. Die damals 13-Jährige belegte dort zur Ablenkung einen Fotozirkel. Wieder zu Hause angekommen, verkündete sie ihren Eltern ihren Berufswunsch – Fotografin.
Daran hielt sie von diesem Zeitpunkt an konsequent fest. Sie lernte zunächst den Beruf und studierte später Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Prof. Evelyn Richter, die ihre frühe berufliche Laufbahn stark prägte. Wenzel arbeitete in den Jahren 2002 bis 2004 Richters Fotoarchiv zur Vorbereitung einer Ausstellung im Museum der bildenden Künste auf.
„Ich habe das Fotohandwerk in ganzer Breite gelernt“, berichtet Wenzel, die mit dem Maler Reinhard Minkewitz verheiratet ist. Von 1986 bis 2004 war sie als freiberufliche Fotografin tätig und fotografierte in dieser Zeit unter anderem Tagebaulandschaften um Leipzig, verschiedenste Projekte und bekannte Künstler wie Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Neo Rauch.
Im Januar 2005 trat Wenzel ihre Stelle als Sammlungsfotografin an der Universität Leipzig an. Ihre Aufgabe war es, Objekte für die universitären Museen zu fotografieren, Menschen zu porträtieren und auch Grabungen des früheren Kustos des Ägyptischen Museums, Dr. Dietrich Raue, vor Ort in Ägypten zu dokumentieren. In guter Erinnerung hat sie den Moment der Erleichterung, als sie 2014 mit heiler Fotoausrüstung erstmals in Kairo landete, um dort spannende Fundstücke zu fotografieren, die Jahrtausende in der ägyptischen Erde verborgen waren. Mit Lampen setzte Wenzel die historischen Kostbarkeiten so in Szene, dass diese später von Forschenden anhand ihrer Fotos ausgewertet und Inschriften entziffert werden konnten, da die Fundstücke in Ägypten bleiben mussten. Insgesamt dreimal war Wenzel in Ägypten. Davon erzählen auch Fotos in ihrer Ausstellung. Im Rahmen der Schau bietet Wenzel auch Workshops und Führungen an.
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