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Seit Mai 2024 forscht die rumänische Kunst- und Kulturhistorikerin Dr. Alexandra Chiriac am renommierten Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), einem An-Institut der Universität Leipzig. Ihr Forschungsprojekt zur Performancekunst im östlichen Europa wird durch das Henriette Herz-Scouting-Programm der Humboldt-Stiftung ermöglicht. Das Programm bietet internationalen Wissenschaftler:innen die Chance, an deutschen Forschungseinrichtungen Fuß zu fassen und sich zu vernetzen. Das Besondere: Bereits etablierte Wissenschaftler:innen können selbst vielversprechende Talente nominieren und ihnen so den Weg ebnen.

Dr. Chiriacs Weg nach Leipzig war keineswegs vorgezeichnet. Die Historikerin, Kulturwissenschaftlerin und Direktorin des Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa, Prof. Dr. Maren Röger, entdeckte Chiriacs Arbeit zur Populärkultur in Rumänien und sah darin großes Potenzial für die breitere Zusammenarbeit im Institut. „Wir kannten uns noch nicht persönlich, aber Alex‘ Forschung zur Populärkultur und Rumänien schienen mir sehr gut zu unserem Institut und aktuellen Forschungsanliegen zu passen. Also habe ich vorgeschlagen, sie als Stipendiatin des Henriette Herz-Scouting-Programms zu nominieren“, erinnert sich Röger, die vom GWZO und von der Universität Leipzig gemeinsam zur Professorin für Geschichte östlichen Europa/Ostmitteleuropa berufen wurde.

Für Chiriac, die bereits Stipendien des Metropolitan Museum of Art in New York und der Hedda Sterne Foundation innehatte, war es eine überraschende und willkommene Gelegenheit in Leipzig zu forschen. „Ich war sehr glücklich darüber, weil es eine großartige Möglichkeit ist, in Deutschland und besonders an einem Institut zu forschen, das sich so intensiv mit dem östlichen Europa beschäftigt“, sagt sie. „Normalerweise ist der Bewerbungsprozess für ein Humboldt Stipendium und andere Fördermöglichkeiten sehr langwierig und kompliziert, aber bei diesem Stipendium ging es sehr schnell.“

Türöffner zu fachlichem Austausch 

Das Programm hat ihr nicht nur die Türen in die deutsche Forschungswelt geöffnet, sondern sie auch dabei unterstützt, ihre Sprachkenntnisse zu erweitern. In den vier Monaten vor dem offiziellen Beginn in Leipzig nahm sie in Dresden an einem intensiven Deutschkurs teil, was ihr nun den Zugang zu historischen Quellen im Original ermöglicht und dabei hilft, sich schnell im Institut zu integrieren. In ihrer aktuellen Forschung in Leipzig konzentriert sie sich auf afroamerikanische Jazzkünstler:innen im östlichen Europa in den 1910er und 1920er Jahren und untersucht, wie diese die kulturelle Landschaft prägten.

Prof. Dr. Röger sieht die Möglichkeit, selbst Stipendiat:innen vorschlagen zu können, als ein großes Privileg. „Es geht weniger um direkte Betreuung in diesem Fall, da Alexandra Chiriac in der Kunstgeschichte verortet ist, sondern um den fachlichen Austausch und die gemeinsame Forschung“, beschreibt sie ihre Rolle als Scout. So planen Röger und Chiriac – zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter des Hauses – bereits eine Konferenz zur Populärkultur in Leipzig, die im April 2025 stattfinden wird. Für Chiriac ist der Aufenthalt in Leipzig nicht nur ein Fenster in die deutsche Wissenschaft, sondern auch in das Leben in Deutschland. „Jetzt, wo ich hier bin, liebe ich es, in Leipzig zu leben und zu forschen“, sagt sie. „Besonders die vielen Parks und Grünflächen, die man an jeder Ecke findet, gefallen mir gut. Außerdem ist Leipzig aufgrund der zahlreichen Forschungsinstitutionen und deren Netzwerk ein großartiger Ort für Forschung zum östlichen Europa.“

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