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Das Englisch der schottischen Highlands ist ein Forschungsthema, das Ole Schützler besonders interessieren würde. Der neuberufene Professor für Varietäten des Englischen am Institut für Anglistik der Universität Leipzig stellt sich im Fragebogen vor und erklärt unter anderem, was ihn an der englischen Sprache besonders fasziniert.

Was haben Sie studiert – und wo?

Nach einem kurzen Studium der Musikwissenschaft mit den Nebenfächern Anglistik und Germanistik in Bonn wechselte ich nach Mannheim, wo ich Schulmusik (mit Hauptfach Klavier) und Musiktheorie an der Staatlichen Hochschule für Musik sowie Englisch an der Universität studierte. Promoviert und habilitiert habe ich mich dann in der englischen Sprachwissenschaft an der Universität Bamberg.

Was waren im Anschluss Ihre wichtigsten beziehungsweise Ihre letzten beruflichen Stationen?

Den Hauptteil meiner Promotionsphase verbrachte ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bamberg, die etwas mehr als einjährige Schlussphase verbrachte ich im schottischen Edinburgh, wo ich meine Dissertation zu Ende schrieb und auch als Gastforscher an der Queen Margaret Universität tätig war. Für die anschließende Habilitation kehrte ich als wissenschaftlicher Assistent nach Bamberg zurück; nach der Habilitation war ich dort Oberassistent – unterbrochen von einer einsemestrigen Professurvertretung in Bayreuth – und dann sehr glücklich, den Ruf an die Universität Leipzig zu erhalten.

Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet, und was sind Ihre Schwerpunkte?

Das Englische fasziniert mich grundsätzlich als eine Sprache, die einerseits in besonderer Weise europäisch ist (westgermanische Wurzeln, starke französische, lateinische und skandinavische Einflüsse), andererseits natürlich die multikulturelle Weltsprache schlechthin ist. Die Forschungslandschaft in der englischen Sprachwissenschaft ist entsprechend bunt, was ich zumeist sehr reizvoll finde. An der Sprachwissenschaft generell schätze ich, dass sie sich einerseits sehr geisteswissenschaftlich/philologisch positionieren, andererseits aber auch als Sozialwissenschaft verstanden werden oder zum Teil sogar naturwissenschaftliche Komponenten beinhalten kann – etwa in der akustischen Phonetik. Die hiermit verbundenen verschiedenen Sichtweisen und Methodiken versuche ich in meiner Forschung und Lehre abzubilden. Ein besonderer Schwerpunkt ist und bleibt dabei das Englische in Schottland, aber auch die funktionalen und formalen Besonderheiten von postkolonialen Varietäten weltweit.

Haben Sie sich für Ihre Tätigkeit an der Universität Leipzig ein bestimmtes Forschungsziel gesetzt? Welches?

Zurzeit bin ich tatsächlich noch sehr mit dem Abschließen bestehender Projekte beschäftigt. Mittelfristig träume ich davon, das Englische der schottischen Highlands genauer unter die Lupe zu nehmen – es ist noch nicht besonders gut erforscht, welchen konkreten Einfluss die sukzessiv zurückgedrängte keltische Sprache und Kultur in dieser Region auf das heutzutage dominierende Englische hatte.

Würden Sie bitte kurz einige Schwerpunkte nennen, die Sie in der Lehre setzen wollen?

Ich möchte Studierende zu eigenen Fragestellungen und Projekten anregen und mit ihnen das notwendige theoretische und methodische Know-How entwickeln, diese auch umzusetzen. Forschung kann auf jedem Niveau auch ein kreativer Prozess sein – das möchte ich vermitteln.

Bitte beenden Sie folgenden Satz: „Die Universität Leipzig ist für mich…“

… ein spannender Ort der wissenschaftlichen Begegnung in einer der spannendsten Städte Deutschlands.

Welche Entdeckung, Erfindung oder Erkenntnis wünschen Sie sich in den nächsten zehn Jahren?

Ich wünsche mir, dass sich noch stärker die Erkenntnis durchsetzt, dass wir nachhaltig denken und handeln müssen – sei es in Gesellschaft und Politik, oder eben auch in der Wissenschaft.

Welche Hobbys haben Sie?

Ich bin begeisterter Bergwanderer, Laufsportler und Radler, aber meine Leidenschaft gilt der Musik.

Haben Sie ein bestimmtes Lebensmotto, das Ihnen auch über schwierige Phasen hilft?

The proof of the pudding is in the eating.

Verraten Sie uns bitte noch wann und wo Sie geboren sind?

Ich bin am 25.10.1976 in Hamburg geboren.

 

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