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Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Nachhaltige Uni hat mit verschiedenen anderen Hochschul-Initiativen Forderungen zu mehr Nachhaltigkeit in der Uni an die Verwaltung gestellt.

"Der Klimawandel wartet nicht, bis ihr euren Bachelor habt." - Diesen oder andere Sprüche kennt ihr vielleicht. Sie hängen als Sticker auf den Unitoiletten, auf großen Transparenten oder sind auf Pappschilder gemalt. Es gab viele große Aktionen an der Universität Leipzig, wie z.B. die Klimastreikwoche im Herbst 2019 oder die Podiumsdiskusisonen mit der Rektorin. Jetzt im Jahr 2020/2021 haben wir ein anderes großes Thema: Corona.

Ist es noch notwendig, an der Universität über Klima zu sprechen? - Die Klimakrise schreitet unaufhörlich voran und schon jetzt sind Menschen und Tiere vor allem im globalen Süden den Auswirkungen ausgesetzt. Um eine nachhaltige Zukunft für Alle zu sichern, bedarf es mehrperspektivischer Ansätze und des Engagements eines jeden*jeder Einzelnen.

Die AG Nachhaltige Uni (AGNU) engagiert sich seit mehreren Jahren an der Universität Leipzig, um Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung in Forschung, Lehre, Governance und den universitären Betrieb zu tragen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit verschiedenen Nachhaltigkeitsinitiativen ein Forderungspapier an die Universitätsleitung überreicht, um Handlungsvorschläge zu liefern. 

Diese betreffen unterschiedliche Bereiche:

Im Bereich Governance fordern wir mehr Transparenz zum aktuellen Status der Nachhaltigkeit, um genauere Handlungsmöglichkeiten auszuarbeiten und eine Vergleichbarkeit nach innen und außen zu schaffen. Dazu kann ein sogenannter Umweltbericht verfasst werden, um eine längerfristige Ressourceneinsparung zu bewirken. Hinzu kommen weitere Forderungen wie die Verankerung von Nachhaltigkeit in universitären Gremien. Eine Möglichkeit könnte das "Green Office" sein, ein studentisch geführtes Nachhaltigkeitsbüro. Dieses Green Office hat die Funktion einer Anlaufstelle, aber auch eines Akteurs an der Uni. In unserer dritten Forderung wollen wir finanzielle und räumliche Unterstützung der Universität für Student*innen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen. 

Doch auch Lehrende und Forschende setzen sich an der Universität Leipzig für Nachhaltigkeit ein. Dies geschieht jedoch meist auf Eigeninitiative und auch nicht flächendeckend. Der Klimawandel als sehr aktuelles Problem, das verschiedene Forschungs- und Lehrbereiche anspricht, muss in den Curricula der Studiengänge verankert werden. Doch auch unabhängig vom eigenen Studiengang fordern wir ein außercurriculares Angebot, um den Klimawandel mehrperspektivisch zu beleuchten. Hier könnte eine Vorlesungsreihe stattfinden, die mit dem Studium Universale 2020 schon angestoßen wurde, aber durch Corona nicht im geplanten Stil durchgeführt werden konnte.

Der letzte Bereich liegt im Forderungspapier beim Betrieb. Hier geht es um die Nachhaltigkeit in Sachen Papier, Material und Strom. Wir fordern nachhaltigere Materialien, z.B. Recyclingpapier, ein Überdenken des Papierverbrauchs und den Umstieg auf 100% Ökostrom.

Auch die Mobilität, also z.B. Dienstreisen, belasten die Umwelt. Hierbei soll auf nachhaltige Alternativen und Kompensation gesetzt werden.

Unsere letzte Forderung richtet sich an das Studentenwerk mit den Mensen, denn hier kann auf Abfall, mehr pflanzliche Gerichte, Regionalität/Saisonalität und Fairtrade geachtet werden. Damit diese Gütesiegel auch für Student*innen nachvollziehbar sind, kann eine Nachhaltigkeitsampel eingeführt werden.

Diese Forderungen haben wir an die Universität Leipzig gestellt, da wir der Meinung sind, dass sie als Bildungsinstitution einen enormen Handlungsauftrag innehat, sowie große Verantwortung für die Transformation hin zu einer zukunftsfähigen Lebensweise trägt. Als wissenschaftliche Institution ist es außerdem nur konsequent, den Warnungen der Wissenschaft bezüglich der Klimakrise bzw. den unbedingt notwendigen Konsequenzen Beachtung zu schenken und schnellstmöglich danach zu handeln. Wir fordern also alle Akteur*innen der Universität dazu auf, sich dafür einzusetzen, die Umsetzung der von uns aufgeführten Forderungen voranzutreiben. Durch die Corona-Pandemie und die Bemühungen, diese zu bekämpfen, ist die globale Klimakrise scheinbar aus dem Blickfeld geraten. Jedoch ist es mehr denn je an der Zeit zu überlegen, wie unsere Welt zukunftsfähig gestaltet werden kann. 

Das Forderungspapier haben verschiedene studentische Nachhaltigkeits-Initiativen unterschrieben und somit den Forderungen Nachdruck verliehen. Unter dem nachfolgenden Link sind die studentischen Initiativen auf der Website der Uni aufgeführt. Auch sind dort generelle Infos zum Thema Nachhaltigkeit zu finden. Wenn ihr also Lust habt euch in einer der Initiativen zu engagieren, kommt ihr darüber zu den Kontaktmöglichkeiten:

Die AG Nachhaltige Uni erreicht ihr per E-Mail: ag-nachhaltigkeit(at)stura.uni-leipzig.de.

 

Zudem findet heute (25.1.) um 16 Uhr das 5. Rundtischgespräch „Nachhaltigkeit an der Universität Leipzig" statt. Ein Bericht im Universitätsmagazin folgt.

Jasmin Braun, Sophia Nabert

  • Kommentar von Ulrich Demmer am 01.02.2021, 17:05 Uhr
    Liebe AG Nachhaltige Uni,
    das ist eine tolle Initiative. Am Institut für Ethnologie unterstützen die Forderung nach mehr Themen zur Nachhaltigkeit mit einem Modul (Vorlesung + Seminare) im SS21 zum Thema: Ethnologie der sozial-ökologischen Transformation. Da geht es um sozial-ökologische Bewegungen weltweit, starke Nachaltigkeit, Ethiken des "guten Lebens für alle" und mehr.... Außerdem ein Blockseminar zum Thema "Imagination(en) der Ökonomie" mit Fokus auf Nachhaltigkeit etc.. "Spread the message?",
    freundliche Grüße Ulrich Demmer

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